Streichholzschachteln waren mit ihren Etiketten schon immer und sind auch heute noch ein beliebter Werbeträger, weil die Schachteln sehr häufig in die Hand genommen und damit auch besichtigt wurden und werden.
Wer so etwas sammelt (Phillumenie/Phillumenist), der hat es schwer, denn ich schätze mal: es gibt Milliarden davon, auf der ganzen Welt (heute wegen der Benzin- und Gasfeuerzeuge aber weniger). Sich da zurechtzufinden, ist jedenfalls eine Sisyphus-Arbeit!
Und natürlich wurden auch Reiseziele damit beworben.
Gehören dänische „Sikkerhedstændstikker“ zu euren Mitbringseln?
„Sikker...stikker“, ein lustiges Wort! Und „tænd“ bedeutet „Funken“.
Bei uns heißen die ja auch „Sicherheitszündhölzer“, und ich fragte mich, warum die so heißen. Es gab und gibt in der Geschichte dieser Feuerhölzchen ja auch andere Sorten, doch dazu später mehr in einen anderen Post. Jedenfalls waren sie eine überaus bedeutende Erfindung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die es nunmehr jedem Menschen ermöglichte, zu jeder Zeit und nahezu jedem Ort schnell und vor allem mühelos Feuer zu entfachen.
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| Feuerstein Bild von Adrian Michael |
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| Spanschachtel |
Zu den Schachteln: Die Zündhölzer waren anfangs in Span-/Sperrholzschachteln untergebracht, direkt aus dünnem Holz gefertigt, heute sind sie überwiegend aus Karton.
Was wir in den Siebziger-/Achtziger Jahren aus Dänemark mitbrachten:
Na ja, die können aus allen Regionen stammen.
Aber die folgenden Schachteln sind eindeutig von der Insel:
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| Mühle in Sønderho |
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| Kirche in Nordby |
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| Schmucke Hotels in Fanø-Bad, leider plattgemacht! |
Sind sie nicht schön?
Manche Streichholzschachteln werden zu immensen Summen gehandelt.
Aber diese werden um keinen Preis verscherbelt, und sei das Angebot von fanøverrückten närrischen Phillumenisten noch so hoch!
Es wäre wunderbar, würde eine solche Serie noch mal aufgelegt.
Aber auch die anderen Schachteln bieten noch interessante Informationen.
Hergestellt wurden die Streichhölzer von der Firma H. E. Gosch & Co. Sie gehören zur Serie „Tordenskjold“.
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| Schlacht vor Göteborg |
Tordenskjolds zweites Schiff, Løvendahls Galeere, war trotz des Namens keine Galeere, sondern eine Fregatte mit achtzehn Kanonen. Dieses Schiff passte zu seinem Temperament, weil es ein guter Segler war, mit dem er schnelle Kreuzfahrten machen konnte, vorzugsweise außerhalb der Sicht der Admirale, die ihn durch ihre Vorsicht und mangelnde Initiative unglücklich machten. Im August 1713 schlich sich Tordenskjold vor Göteborg ein und wurde von zwei schwedischen Schiffen mit 94 Geschützen angegriffen, mehr als das Fünffache der Übermacht! Es wurde drei Stunden lang gekämpft; aber wie durch ein Wunder konnte Løvendahls Galeere dank hervorragendem Segeln dem scheinbar sicheren Schicksal entkommen.Dargestellt ist noch eine „schwere achtzehnpfündige Schiffskanone“ (damals wurden die Kanonen nach dem Gewicht ihrer Kugeln klassifiziert).
Ca. 190 Streichhölzer seien in der Schachtel; ich hab sie nicht nachgezählt.
In Kalundborg/Sjælland gibt es ein Streichholzmuseum: Det Danske Tændstikmuseum. ![]() |
| Bild entnommen aus der Kindle-Edition des Struwwelpeter |
Unzählige Geschichten ranken sich um das Streichholz.
Ohne dies hätte es zum Beispiel das Paulinchen im Struwwelpeter nicht gegeben.
Lesen Sie auch die Posts 📯
»Mitbringsel« und »Mitbringsel: Ein Pilz …«








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