Sonntag, 26. Mai 2019

Die Natur

... hat in den drei Wochen, die wir jetzt auf der Insel sind, gewaltig zugelegt.


Heute hat's geregnet. Und der Regen spült die Unmengen Blütenstaub zusammen.


























Schon ewig hab ich keine Kornblumen mehr in der Natur gesehen. Ich weiß gar nicht, ob die auf Fanø heimisch sind. Bei Hannes Hus gibt es welche, es sieht aber so aus, als seien sie gesät.


Welch ein an Blüten schwer tragender Baum!

Und auch ganz in Weiß!








Samstag, 25. Mai 2019

Hexenbesen

oder
Mitbringsel der besonderen Art

Bild aus dem Wiki-Artikel
In meinem Blog von 2016 gibt es einen Post, in dem Anekdoten und Geschichten aus früheren Zeiten und Tagen auf Fanø gesammelt waren. Unter anderem eine mit dem Titel »Hexenbesen und Entenmord«. Aus Wikipedia war zitiert:
»Hexenbesen oder auch Donnerbüsche werden kugelige und buschige Verwachsungen in den Kronen zumeist von Tannen und Birken genannt. Verursacht durch Schlauchpilze … die die Birke immer wieder zum Austrieb und zur Neubildung von sogenannten schlafenden Knospen antreiben. Dies hat zur Folge, dass es an den Befallsstellen zu einer Zweigsucht kommt, zur Bildung zahlreicher dünner und kurzer Zweige.«

Wer das gelesen hat, braucht nicht aufgeklärt zu werden, was ein Hexenbesen ist. Gemeint ist also nicht der Besen, den Hexen reiten, sondern das biologische Phänomen.
Bei einer Radtour zur Fuglekøje trat der Hexenbesen wieder in unser Leben.
Die Birken dort sind voll davon, jedoch in zu großer Höhe. Ein ganz besonderer, weil schön kugelig rund, in ca. 4 Meter Höhe schien aber erreichbar, weil der dünne Ast, an dem er hing, niedriger am Stamm ansetzte und zudem schon angeknickt war, wohl ob der Last des Hexenbesens.

Eine Sache für mich. Immerhin kann ich da auf einschlägige Erfahrungen setzen.
Auf Äste steigen, bemoost und von Flechten übersät, nicht wissend wie stabil sie noch sind, das braucht Mut. Mit viel Mühe hochgekraxelt, einen Ast gekappt, aber ... Mist! ... es war der falsche. Der richtige spross einfach zu hoch aus dem Stamm.
Hier hängt er, der Hexenbesen!
Eine Stange muss her. Wo aber kriegt man in der Heidelandschaft eine Stange her? So unglaublich es klingt, Mama Vogelsberger schafft das. Leider war sie zu kurz, die Stange.
Eine Leiter muss her. Wo aber kriegt man in der Heidelandschaft eine Leiter her? So unglaublich es klingt, Mama Vogelsberger schafft das.
Wirklich, könnt ihr ruhig glauben. Der TÜV allerdings hätte die sofort außer Betrieb genommen.
Und Mama Vogelsberger, sonst im Besteigen von Leitern enorm zurückhaltend und ängstlich, hatte das Schrottteil angelehnt und wie eine Gemse bestiegen, bevor ich mein Veto einlegen konnte.
Leiter plus Stange und das handwerkliche Geschick der Dame waren von Erfolg gekrönt.

„Jetzt kommt’s!”, war der begeisterte Ausruf, als der Ast sich geschlagen gab und abzustürzen begann. Dass das Pronomen nicht stimmt, war der Freude über den Erfolg geschuldet.
Das gefährliche Unterfangen nahm ein gutes Ende, und die Dame hatte wieder Boden unter den Füßen.
Natürlich wurden alle Leihgaben zurückgegeben.




Mixtum compositum

Wieder mal ein Sammelsurium.

Weil ich den Begriff „Sammelsurium“ als Posttitel schon verwendet habe, suchte ich nach Synonymen. Da mir auf Anhieb keines einfiel, bemühte ich das Internet.
Man gibt in Google „Sammelsurium Synonym“ als Suchbegriff ein, und schon hat man sage und schreibe 22 Synonyme (wie peinlich!). Und dann wählt man jenes aus, was seitens der Leserinnen/Leser möglichst Aufmerksamkeit/Interesse bewirkt. Also „Mixtum compositum“?
Man könnte ja auch die Lebensgefährderin fragen, ... was ich auch machte. Und was soll ich euch sagen: sie nannte auf Anhieb Kunterbunt, Allerlei, Potpourri, Mixed Pickles, Sammelsurium auf dänisch. Peinlich, gell! Alzheimer lässt grüßen.


Wo kommen denn die Dünen her?

Na, wusstet ihr das nicht? Dünen haben Kinder.
Eine Schule Dünenkinder könnt ihr am Rindby-Strand bewundern.
Ich hab' euch ein Bild gemacht.

Aber eigentlich ist der Begriff „Dünenkinder“ nicht zutreffend. Denn richtig ist es umgekehrt: Wenn die Bedingungen stimmen, dann entwickeln sich die bis zu 20 Meter hohen Weißdünen aus eben diesen Vor- oder Primärdünen. Die Kinder sind also die Eltern.

Wisst ihr, dass es weiße, graue und braune Dünen gibt?
Wen das interessiert, der kann eine komplexe wissenschaftliche Abhandlung von 1999 studieren, die sich zwar mit Norderney beschäftigt, was aber in weiten Teilen auf Fanø übertragen werden kann.
Dort findet man auch reichhaltig interessante Informationen über Flora und Fauna, originäre und Neophyten und Neozoen. Zum Beispiel über die Kaninchen oder die Kartoffelrose.

Asger hat ein Haus, zweistöckig (was heute nicht mehr erlaubt ist), damals auch westwärts mit Seeblick. Heuer, 50 Jahre später, nicht mehr. Die Dünen sind gewachsen.
Umgekehrt aber auch: An der Südspitze ist vor ein paar Jahren ein komplette Düne ratzfatz, von heute auf morgen, verschwunden, bei Hochwasser und Sturmflut vom Meer geschluckt.


Es gibt ihn noch!

Auch wer den ursprünglichen »way of life« sucht, es gibt ihn noch auf der Insel.

Ein Plumpsklo.
Er dient nicht nur dazu, das Geschäft regen- und windgeschützt zu verrichten, das gar auf einem hochmodernen Klositz, sondern hält zur Not auch das Feuerholz trocken.
Ich hab' das noch erlebt als Kind. Bei der Großmutter über den Hof zum Häuschen. Kein Sitz, sondern nur ein Loch mit rundem Deckel drauf ... wegen des Geruchs.
Keine Klopapierrolle, sondern zurechtgeschnittenes Zeitungspapier. Aua!
Was hatte ich immer Angst, in das Loch zu fallen!







Lustig!

Der riesige Bunker auf Halen (er trug wohl ein großes Geschütz zur Verteidigung des Esbjerg-Hafens) scheint keinen sicheren Stand mehr zu haben, wenn man die Auswaschungen betrachtet. Aber keine Sorge, diesen schweren Klotz bewegt auch die Nordsee nicht so leicht vom Fleck (wobei es eher nicht zu bedauern wäre, verschwände er in den Tiefen der Nordsee).
Herrlich, diese Abstützungen mit Steinen, die sich Witzbolde ausgedacht haben. Da gehört schon Mut dazu, Hände und Arme unter den Bunker zu stecken. Wenn der wackelt, dann sind die Glieder ab.


Esbjerg

Bei einem Ausflug nach Esbjerg und dem Bummel durch die Kongensgade sprang das ins Auge ... und in die Füße:
Silberfarbene Metallstücke, die aus der Bepflasterung herausragen (jeweils zwei oder drei nebeneinander), zogen sich längs einer geraden Linie durch die ganze lange Straße.

Ein Herr von der uniformierten City Vagt (Stadtwache) klärte mich auf meine Frage hin auf:
„For the blind people.“

City Vagt ist wohl ein versuchsweises Projekt, das Diebstähle verhindern/reduzieren soll. Ein verständliches Anliegen.
Ich durfte das in Aktion erleben. Ein ausländisch anmutender junger Mann mit T-Shirts über dem Arm wurde angesprochen, woher er sie habe, musste den Kassenbon vorweisen. Was er konnte.
Aber wie fühlt sich ein Mensch, dem so etwas passiert?



Mittwoch, 22. Mai 2019

High Performance: Drifts

... oder
Spuren im Sand

Ich gebe es ja nicht gerne zu, aber das ärgert mich. Wobei ich eigentlich gar nicht mehr weiß, ob ich das in früheren jungen Jahren auch gemacht habe:
Es geht um die wilden Fahrten mit dem Auto über den Strand. Drifting, Powersliding, Kreiseln, Griptest, Starten ... à la Formel-1 oder DTM.
Fast jeden Tag sind neue Wunden zu sehen.


Mit dem Fahrrad längs der Fahrspuren über den festgefahrenen Strand radeln, das war mal ein Genuss. Eben wie ein Brett.
Durch das Driften wird die schöne festgefahrene Oberfläche aufgerissen, der lose Sand sodann verweht und bei Regen ausgewaschen. Die schlimmsten Macken verursachen die Kreisel-Fahrer. Und Vertiefungen quer zur Fahrtrichtung bleiben zurück.
Aus der glatten Bahn ist allmählich eine Holper- und Rüttelstrecke geworden. Inzwischen längs der gesamten „Strandpromenade” zwischen Sønderho und Fanø-Bad.
Als Ausstattung für Fahrräder wären nunmehr gefederte Lenker und Sättel sowie breitere Reifen zu empfehlen.

Dabei stehen an der Einfahrt zum Sønderho-Strand die Schilder 30 km/h sowie 20 Meter Distanz vom Ufersaum. Das Befahren des Watts ist verboten.

Viele, zu viele, halten sich nicht daran. Und das im Nationalpark Wattenmeer!
Na ja, das Wattenmeer muss so viel ertragen an Umweltsünden, da kommt es auf ein bisschen Öl, Ruß, Bremsstaub, Gummiabrieb, ... auch nicht mehr an. Manche holen sich eine kostenlose Salzwasser-Dusche, indem sie durch die Priele und Pfützen pacen.
Und Wattwürmer und Wattschnecken kann man ja auch nicht totfahren. Die sind doch bei Ebbe in den Sand geflüchtet. Außerdem gibt es genug davon: Hunderte bis zig-Tausende pro Quadratmeter. Da kommt es auf ein paar nicht an.
Und die anderen Tiere, die haben die Wattvögel doch schon längst aufgefressen.

Das Wattenmeer wird sich rächen.
Manchmal geht es schneller als man denkt, wenn man auf lockeren Sand / Treibsand gerät und stecken bleibt, trotz Allradantrieb. Es ist auch schon passiert, dass das Rettungsfahrzeug von Falck beim Bergungsversuch selbst in Not geriet. Ein beliebtes und spannendes Motiv für Smartphone-Fotografen, auf Sensationen aus:
Schafft er's vor der Flut oder nicht?

Manchmal dauert es länger, um festzustellen, dass man ein Autoleben lang den feinen bis feinsten und überraschend klebigen Sand nie mehr vollends loswird.
Waschanlage, Hochdruckreiniger und noch so gute Dyson-Sauger schaffen das nicht.
Und auch das Salzwasser ist schneller an der Arbeit als man denkt. Blitzschnell.

Ich frag' mich manchmal, wie viele dieser Autofahrer überzeugte Umweltschützer sind. Oder sagen wir treffender: vorgeben zu sein.
Das ist wohl wie mit Autofahrern und Radfahrern. Sobald man das Fahrzeug bzw. die Rolle wechselt, wird man zum Feind des anderen.

Dienstag, 21. Mai 2019

Schnullerbaum

... oder
Ei wo isser denn?

In dem Post Dieses und jenes ging es um den „Schnullerbaum (Suttetræ)“, der bei der Übersetzung so große Probleme bereitete.
Helen fragen (immer schön, wenn man jmd. hat, den man fragen kann), und sie meinte, in Nordby gebe es einen. In einer Seitenstraße von Hovedgaden.
Also machten wir uns auf die Suche. Bei herrlichem Wetter eine Radtour nach Nordby.
Nun ist das ja ein recht großes Städtchen, also besser Ragnhild fragen im Turistbureau (immer schön, wenn man jmd. hat, den man fragen kann). Derweil Mama Vogelsberger mit Ragnhild plauderte, gab ich auf der „Post“ im Fanø Boghandel die Wahlbriefe für die Europawahl (und die gleichzeitig stattfindende Kommunalwahl) ab. 60 DKR pro Person, rund 8,30 €, kostete das, klasse. Warum ist das nicht in der gesamten EU kostenlos?
Und ich plauderte mit der diensthabenden Dame vom Fanø Museum, die gerade den Dannebrog hisste. Sie meinte, es gebe sogar zwei Suttetræer, wisse aber nicht, ob dies noch praktiziert werde, weil die beiden Damen, die das initiierten, verstorben seien. Wo die seien, die Schnullerbäume, wusste sie aber nicht.
Der Schilderung können sie entnehmen, wie lange ich wieder mal warten musste.
Aber, heureka, Ragnhild hatte helfen können und hat in einer Karte den Standort markiert, im Lodsvej.
Nichts wie hin, und obwohl des Kartenlesens mächtig und den Lodsvej abgeklappert rauf und runter, einen Baum mit Schnullern fanden wir nicht. Wir nahmen die Hilfe eines freundlichen Dänen in Anspruch, der Unkraut kratzte vor seinem Haus. Nur ein paar Meter weiter sei das. Wir dorthin, ... aber einen Baum mit Schnullern fanden wir nicht. Der Däne war dann so freundlich, mitzugehen und ihn zu zeigen. So sind sie eben, die Dänen.
Na, kein Wunder, dass wir den nicht gesehen hatten. Die Vorstellung „Baum“ und mit Schnullern behangen in unseren Köpfen war schlichtweg falsch. Der Schnullerbaum war ein ganz niedriger Fliederbaum oder -busch, bestenfalls 2,50 Meter hoch, und dicht mit Blättern bewachsen. Falsche Jahreszeit eben, im Herbst/Winter wär' das nicht passiert. Man musste schon ganz genau hinschauen, um die im dichten Blätterwerk daran hängenden Schnuller/Schnullerbündel zu sehen.
Der Denkfehler „Baum“ hätte uns nicht passieren dürfen, denn wenn die ca. Zweijährigen selbst ihren Schnuller aufhängen sollen, dann kann das wohl kaum ein hoher Baum sein.

Schnullerbaum




Damit ihr nicht so viel suchen müsst: Neben diesem Wegeschild „Smalsti“ ist linksseitig ein Zaun, direkt dahinter steht der Fliederbaum.





Und ein Screenshot von Google-Maps:

Viel Spaß beim Besuch des Schnullerbaums.

Schnullerbäume gibt es inzwischen auch in Deutschland. Wikipedia hat sogar eine Liste parat mit deutschen Städten, in denen es „offizielle Standorte“ gibt, ... und gar die Adressen.



Nachtrag:
Dank an Anja für das Bild: So sah der Schnullerbaum 2013 aus.



Sonntag, 19. Mai 2019

Dieses und jenes

... oder
Dies und das

Wenn man Posts schreibt, sollte man aufpassen, dass man nicht mehrmals denselben Titel verwendet. Bei „dies und das“ war ich mir nicht sicher. Deswegen „dieses und jenes“.

Es sammelt sich so dieses und jenes an, Kleinigkeiten, um die man nicht unbedingt einen größeren Post ranken kann. Die werde ich hier sammeln und diese Seite auch immer wieder aktualisieren mit diesen Krümeln.
Auch Bilder werde ich hier einstellen.


Gib nicht viel her!

Der Vollmond am 18.05.2019
Wir hatten ja das Vergnügen, am 18. Mai 2019 den Vollmond zu erleben. Genauer gesagt, den Vollmond am noch blauen Himmel.
Aber wie immer war das Foto des groß erscheinenden Mondes eine ebenso große Enttäuschung.
Die Kamera hat das abgebildet, wie es tatsächlich ist.
Das Auge, genauer gesagt das Gehirn jedoch gaukelt uns einen viel größeren Mond vor, weil es die Größe anhand umliegender vertrauter Objekte beurteilt, Häuser, Bäume, ... etc.
Die Kamera sagt uns die Wahrheit, unser Gehirn jedoch betrügt/belügt uns. So ebbes!
Der groß scheinende Mond scheint nur so groß zu sein.
Erst wenn dieser Mond hoch am Himmel steht (also ohne umgebende Objekte) sagt auch unser Auge die Wahrheit.


Sucht mal schön!

In dem Post „Nun sucht mal schön!“ waren drei Bilder, ich habe dort ein weiteres mit dem Titel „Installationen“ hinzugefügt.
Nachtrag:
Diese Suchaufgabe musste gestrichen werden. 
Denn diese Installation gibt es vielfach (wie ich bei einer Radtour nach Rindby aufgrund eines Hinweises von Christine feststellen musste), ist also offenkundig nicht selfmade, sondern käuflich erworben!


Varme Hveder am Store Bedetag
Vorgestern, am 17. Mai, war gesetzlicher Feiertag in Dänemark: Store Bedetag (Großer Bettag), entsprechend dem Buß- und Bettag (bei uns im November, gesetzlicher Feiertag nur noch in Sachsen). Er wird am vierten Freitag nach Ostern gefeiert.
So konnten wir gestern einen der seltenen Tage erleben, an denen Post, Banken, Apotheke, ... und nicht touristisch orientierte Geschäfte geschlossen waren. Viel Betrieb aber in den Lokalitäten, in Nordby alles voller Dannebrog.
Und ausgerechnet gestern kam ich auf die Idee, meinen Wahlbrief für die Europawahl zur Post in Nordby bringen zu wollen (soll nämlich per Luftpost verschickt werden). Denkste!

Hier ist ein schöner Blog, der den Store Bedetag beschreibt, seine Herkunft und den Brauch, „Varme Hveder“ zu verzehren. Einige der vielen Millionen verkauften „Knopper“ haben wir erstanden und genossen, aufgewärmt und mit kalter Butter und Zucker, ... sehr lecker.


Tierfotografie

Ich bin unter die Tierfotografen gegangen. Nur mit dem Smartphone.
Eine Ameise auf der Veranda. Mit Zucker angelockt.
Das schraffierte Ding ist der Kopf eines Nagels in den Verandabrettern.

Da jeder weiß, dass ein Nagelkopf 7 Millimeter misst, ist auch klar, wie klein die Ameise war.



Wenn ihr Bilder anklickt, werden die hoffentlich vergrößert dargestellt.


Mord am Strand von Sønderho

Am Dünengürtel des Sønderhostrandes wurde ich heute Zeuge eines Mordes. Den Mord selbst sah ich zwar nicht, aber die Beseitigung der Leiche.
Eine Grabwespe war die Täterin (ja, ein Weib), sie schleppte die Leiche über den Sandboden, legte sie ab und suchte dann eine geeignete Stelle, um sie zu verbuddeln.

25 Minuten nahm ich mir Zeit, dann gab ich auf. Tierfotografie ist anstengend!
Die Täterin flitzte durch die Landschaft, machte Versuchsgrabungen, gab aber auf, versuchte es wieder an einer anderen Stelle. Zwischendurch düste/flog sie zu der Leiche, um sich rückzuversichern, dass sie noch da war.
Obwohl sie sich weit entfernt hatte, fand sie das Mordopfer immer wieder.
Grabwespen buddeln ein Loch, legen ein Ei hinein und geben vor dem Zubuddeln eine Leiche hinzu zur Ernährung des Nachwuchses.


Schnullerbaum

Wisst ihr, was ein „Schnullerbaum (Suttetræ)“ ist? Der Google-Übersetzer hatte die größten Probleme damit, Pons und Konsorten auch.
Mama Vogelsberger liebt es, in alten Zeitschriften zu stöbern. Sie fand einen Artikel in der coop-Zeitschrift vom Oktober 2018 (Når naturen bliven til skraldespand = Wenn die Natur zur Mülltonne wird), in dem es darum ging, wie lange Dinge, die in die Natur eingebracht werden, zum Verrotten brauchen. Eine sehr schöne Darstellung. Und da war von eben diesem „Suttetræ“ die Rede.
Die Erleuchtung kam ihr aufgrund der dortigen Abbildung. Schnullerbaum ist ein sehr intelligenter, aus Dänemark stammender Brauch zur Schnullerentwöhnung.
Das wunderbare Wikipedia wusste das.
In Nordby soll es einen Schnullerbaum geben; sucht ihn mal.





Freitag, 17. Mai 2019

Und nochmal Müll

oder
Tatsächlich eine unendliche Geschichte!

Der Hoffnung hatte ich Ausdruck gegeben, dass das neue Arrangement der Superrecyklingcenter aufräumen werde mit dem bisherigen Chaos.

Man kann sich irren, denn schon wieder beginnt die wilde Müllentsorgung.
Ein Verpackungsteil aus Styropor und ein runder Plastikeimer, ... schön heimlich zwischen zwei Container gestellt.

Warum?
Das ist natürlich nicht nur der Müllpiraterie geschuldet.
Menschen, durchaus guten Willens, kommen an mit ihrem Müll und sehen sich überfordert, weil sie ihren Abfall nicht einer der vorhandenen Kategorien GLAS – METAL – HÅRD PLAST – PAP – PAPIR zuordnen können.

Wohin mit der Styropor-Verpackung? Styropor ist doch ein Wertstoff, sagen/fragen sie sich. Ähnliches wird passieren mit z. B. Weichplastik (Verpackungsmaterial) oder Pastiktüten oder dem verblühten Blumenstrauß. Einfach in irgendeinen der fünf Container werfen ist natürlich kein Ausweg.
Dabei ist die Lösung eigentlich ganz einfach: All dies, was nicht eindeutig einer der fünf Kategorien entspricht (und nicht Bio ist), kommt zum Restmüll!

Es gibt allerdings noch ein weiteres Hindernis! Die fünf Wertstoffcontainer haben nämlich eine begrenzte Einwurf-Öffnung:


Wenn der Eimer, eindeutig aus Hartplastik, nicht durch die Öffnung passt, was dann? Zerlegen, zertrümmern? Oder irgendwo abstellen (vielleicht kann das ja noch jmd. gebrauchen)?
Vielleicht sollte zusätzlich noch ein „Weiß-nicht-Container“ aufgestellt werden; ich fürchte nur, der wäre ziemlich schnell voll, würde für wilde Müllentsorgung (Sperrmüll etc.) missbraucht.
Tipp:
Alles, was nicht GLAS – METALL – HARDPLASTIK – PAPPE – PAPIER (oder eindeutig BIO) ist, kommt in den Restmüllbehälter.
Auch wenn es dem heimischen Verständnis nach kein Restmüll ist.
Es gibt auf Fanø auch einen Recyclinghof (Affalds- og Genbrugspladsen, Sønder Nytoft) in der Nähe des SPAR-Supermarktes in Nordby.
Für die Müllentsorgung sollte man sich als Feriengast auch ein wenig Zeit nehmen, das nicht auf den letzten Drücker erledigen, womöglich unter Stress ob der Abfahrt der Fähre.


Noch ein letzter Hinweis:
Die Bioabfall-Behälter sehen innen inzwischen ziemlich verkifft aus. Dem Hinweis im Abfall-Flyer
Benutzen Sie bitte nur die ... grünen Tüten für Bioabfall. Und denken Sie bitte daran, einen Knoten zu machen, bevor Sie ...
  sollte dringend Folge geleistet werden.




Mittwoch, 15. Mai 2019

Nun sucht mal schön!



Da können natürlich nur die glücklichen Menschen teilnehmen, die sich z. Zt. auf der Insel befinden.



Zwei in einem
Wer das eine findet, hat's mit dem anderen leicht
Untertitel: Selbstverständlichkeiten die keine sind?



Wo in Gottes Namen liegt diese Leiche mit seiner unverwechselbaren Form?
Ist das wirklich ein toter Baum oder ein Wesen von einem anderen Stern?



 
Wo weiden wundersame wiehernde Waldwichtel?











 
Wo liegt dieser Kuhfladen?
Ob das eine Kuh war oder ein Bulle oder ein Ochse, weiß ich natürlich nicht.
Die Damen mögen sich beherrschen und nicht fabulieren, dass nur Männer so viel Scheiße produzieren können (Durchmesser ca. 35 cm).








Installationen
... sind immer wieder ein Blickfang.

Toll, welche Ideen da mitunter realisiert werden.
„Großstadt auf Fanø“ könnte man sie nennen.

Soweit sich Objekte an Häusern befinden: Bitte die Bewohner nicht stören!

Diese Suchaufgabe muss gestrichen werden. Denn diese Installation gibt es vielfach, ist also offenkundig nicht selfmade, sondern käuflich erworben!






Der Mond


... und was hat er mit Bernstein zu tun?


Nebenstehend ein Auszug aus dem Tidenkalender (Esbjerg Havn) für den Monat Mai 2019.
Wer Bernsteine suchen möchte, der braucht ihn unbedingt, diesen Tidenkalender; angegeben sind die Hochwasserzeiten (Højvandstider).
Und das provoziert sofort die Frage „Wieso ist am 14. Mai nur eine Flut?“
Weltuntergang? Keine Sorge, natürlich nicht! Und Flut und Ebbe sind völlig normal im Takt, nichts fällt aus, es ist ein relativ regelmäßiges Auf und Ab.

Von Flutspitze zur nächsten Flutspitze sind es ca. 12 Stunden und 25 Minuten. Zur dazwischen liegenden Ebbe also ca. 6 Stunden und rd. 13 Minuten.

Um vier Spitzen (z. B.  Flut Ebbe Flut Ebbe) an einem Tag erleben zu können, braucht es also mehr als 18 Stunden und 39 Minuten. Das sollte doch an jedem 24 Stunden langen Tag gehen, denkt man.
Im Mai 2019 klappt das auch an 27 von 31 Tagen, an 4 Tagen aber nicht so ganz.


Wenn ihr das nachstehende Diagramm (Tiden vom 14. bis 24. Mai; Screenshot von windfinder) unvoreingenommen betrachtet, müssten euch 2 Dinge  auffallen.

Erstens: Die Spitzen wechseln sich ab in ihrer Höhe. Einer höheren Spitze folgt mit relativer Regelmäßigkeit eine niedrigere (oder umgekehrt).

Immer dann, wenn der Mond auf der der Sonne zugewandten Seite der Erde steht, ist die „Zugkraft“ stärker, der Flutberg ist höher. Steht der Mond auf der der Sonne abgewandten Seite der Erde, ist die Kraft schwächer, der Tidenhub ist niedriger.

Die Erde dreht sich einmal in 24 Stunden unter diesen Ereignissen weg.


Die Flutberge sind stark verzerrt dargestellt.
← Befindet sich  Sønderho bei dem hohen Flutberg, ... dann
12 Stunden später bei dem niedrigen. →


Zweitens: Um den 18. Mai herum sind die Spitzen höher (bzw. tiefer), vorher und nachher sind sie niedriger.
Wenn Sonne, Mond und Erde in einer Linie stehen, ist die Zugkraft stark; das ist bei Vollmond (am 18. Mai) und Neumond (3. Juni) der Fall.
← Immer dann, wenn Sonne, Erde und Mond in einer L-Form stehen, ist die Zugkraft schwächer; das ist immer bei Halbmond der Fall (am 12. und 26. Mai).



Doch zurück zu der fehlenden vierten Gezeit an manchen Tagen:
Am 13. Mai war die letzte Spitze (Flut) um 22:26 Uhr, die nächste Spitze (Ebbe) war um 05:24 Uhr des 14. Mai. Ab da zählt dann die Zeit für die folgenden Tiden Flut/Ebbe/Flut, 11:55/17:47/0:14.
Die vierte Gezeit passt nicht mehr in den Tag, es ist schon der 15. Mai.
(Quelle: Gezeiten Fisch)
An der folgenden Grafik kann man sehen, dass die Tagesspanne meistens 4 Gezeiten umfasst, manchmal aber (haarscharf) nicht.


Anmerkung:
Mit den Gezeitentabellen ist das so eine Sache, verschiedene weichen voneinander ab.
Nicht von ungefähr steht auf der Visit-Fanø-Tabelle ... →

Nehmt es also mit der exakten Mathematik also nicht so genau.

Außerdem sind die Gezeiten nicht nur von den Himmelskörpern abhängig, sondern auch von Küstenbeschaffenheit und von Windstärke und Windrichtung.

Wir gehen auf Bernsteinsuche bei ablaufender Flut, ca. 1 bis 2 Stunden nach der Flutspitze.
Und natürlich musste und muss der Wind stimmen. Bei Ostwind sieht es mau aus. Westliche Winde müssen her.
Heute (15.Mai) waren wir einige Stunden im Watt. Aber: Ebbe an der Bernsteinfront😕. Der Wind kam heute vorrangig aus Norden.


Wer sich kundiger machen will über Ebbe und Flut, dem seien die Seiten von timeanddate empfohlen. Das ist der beste Text, der mir begegnete. Verständlich und wissenschaftlich exakt. Zudem mit wunderbaren Visualisierungen.





Montag, 13. Mai 2019

Alles neu

1. Strophe des Gedichts
... macht der Mai

Das ist die erste Zeile eines Gedichtes Hermann Adam von Kamp, Lehrer, Heimatkundler und Schriftsteller, 1818 verfasst, 1829 veröffentlicht. Auch als Lied, gesungen nach der Melodie von „Hänschen klein, ging allein, …“, gehörte das früher zum Repertoire eines jeden Liederbuches und auch der Schulbücher der ersten Schuljahre.


12.05.2019, morgens
12.05.2019, 22:15 Uhr
Der Monat Mai gilt als Sinnbild des Frühlings.
Der April hat’s vorgemacht, aber der Mai kommt nicht so richtig in die Puschen.
Seit gestern hat die Insel zwar total blankgeputzten Himmel in schönstem Blau, aber es weht dieser Tage ein kalter Wind von 15 bis 20 kts, in Böen gar stärker, der die Lufttemperatur unter 15° hält. Nur in windgeschützten Ecken ist die gewaltige Kraft der Sonne zu spüren, dort ist es sehr warm bis gar heiß.
Jene, die z. Zt. auf der Insel weilen, hoffen nicht auf sonnigeres Wetter, sondern auf warme Luft und steigende Temperaturen.

Man muss nicht suchen, um in der Natur für das Sinnbild des Frühlings massenhaft Dinge zu entdecken.
Überall in der Dünenlandschaft gibt es zahllose Ansammlungen von blau-weißen und blau-gelben Mini-Hornveilchen. In all den Jahren auf Fanø haben wir das nie so wahrgenommen. Ob das Aliens sind, also eine invasive Art? So wie die Narzissen, die inzwischen zu ihrer Blütezeit überall zu sehen sind. Oder die Kartoffelrose, an der sich die Geister der Naturschützer auf Fanø scheiden.

„Felder“ mit Hornveilchen, schön sehen sie aus:


Strand-Grasnelke
Die Strand-Grasnelke hingegen zählt wohl zu der ursprünglichen Flora.

Die Kartoffelrose (viele Namen hat sie, z. B. auch Friesenrose oder Apfelrose oder Sylter Rose ... genannt / lat.: rosa rugosa) ist inzwischen überall auf der Insel zu finden – ein Neophyt, den es aber schon sehr lange gibt, der kaum zu bekämpfen ist (zumindest nicht mit Mitteln, die in einem Naturschutzgebiet akzeptabel wären), der andere Küstenpflanzen (z. B. Sanddorn) und auch Tiere (Bodenbrüter) verdrängt.
Was den Naturschützern gefällt: Die Kartoffelrose kann verwendet werden, um Besucherströme zu lenken, was auch auf Fanø ein dringliches Anliegen ist. Durch einen Kartoffelrosenbewuchs latscht niemand querbeet durch.
Steht man z. B. bei dem Seezeichen auf dem Kåverbjerg und lässt den Blick schweifen, so ist unübersehbar, dass die sandigen Stellen (ohne Bewuchs) von Jahr zu Jahr zahlreicher und auch größer werden. Die Kaninchen? Die Besucher? Der Klimawandel? Auch ein natürlicher Vorgang könnte das sein: je älter eine Düne wird, desto geringer wird der Salzgehalt, was den natürlichen Bewuchs auf natürliche Weise verändert.

Die Kommune hat einen wunderbaren, mit Muschelbruch bedeckten Weg zum Seezeichen neu angelegt.
Und die Schautafeln geben klare Hinweise und Bitten zum Begehen der Dünenlandschaft.

Wie viele Menschen lesen diese Hinweise/Regeln, und wie viele derer, die sie gelesen haben, halten sich daran?





Die Ruhebänke sind neu gestrichen, und auch die Hausbesitzer lassen ihre Zäune in neuer Farbe erstrahlen. Letzteres ist echte Knochenarbeit (zuerst schleifen, dann Lasur auftragen; sehr oft sieht man Frauen, die das machen).


Wo man hinschaut, ein Blütenmeer.


Und Spuren im Sand sind vergänglich. Sherlock Holmes muss sich sputen.